Taipei empfängt mich mit chaotischem Großstadtfeeling und konstanten 32 Grad und Schwüle, mein erster Gedanke beim aus dem Flugzeug Steigen: Das ist wie im Tropenhaus der Wilhelma!
Aber die neuen Erfahrungen und Eindrücke mit denen mich die asiatische Millionenstadt empfängt sind es wert!
Schon bei der Einreisen am Flughafen gab es jedoch einige Verständigungsprobleme, man sollte meinen, Flughafenpersonal spreche Englisch, nichts wars. Beim Luggage Storage Schalter musste ich über Telefon mit einem Kollegen reden, bis endlich dieses Formular von zwei verschiedenen Stellen gestempelt, unterschrieben, nochmal gestempelt und erneut unterzeichnet war und ich 7 kg meines Gepäcks am Flughafen zurücklassen konnte.
Busfahrer und die meisten Verkäufer sprechen auch kein Wort Englisch, vermutlich sollte ich froh sein solange ich mich noch in der Hauptstadt befinde und wenigstens ein Teil der jüngeren Menschen der englischen Sprache mächtig sind, mal schauen wie das so im Süden wird 🙂
Meine erste Unterkunft hatte ich über Couchsurfing gefunden, Jie (oder Edward, wie er sich im Englischen nennt), ein Student an Taipehs renommiertester Universität, hat angeboten mich in seinem schlichten Studentenzimmer zu beherbergen, ohne Küche oder Klimaanlage, aber gut, ich wollte ja den Kontakt zu den Locals, und es ist billig! Jie ist ein wirklich netter Host der das Wenige was er hat gerne teilt, mich ein bisschen in die Sitten des Landes einführt und mir hilft zurecht zu kommen! Beispielsweise essen nur die wenigstens Menschen daheim, dafür gibt es alle paar Meter eine Fressbude, wenn man Glück hat mit Bildern auf die man zeigen kann zum Bestellen!
Die letzten zwei Tage musste Jie viel für seine Masterarbeit machen und ich habe größtenteils alleine die Stadt erkundet, zu Fuß und mit der recht billigem Metro, ein Tagesticket gibt es für umgerechnet 4,20 Euro, ein gutes Essen mit Trinken ab etwa 3-4 Euro, man sieht, Taiwan ist zwar billig nach neuseeländischen Maßstäben, aber in keiner Weise vergleichbar mit beispielsweise Thailand oder Vietnam. Die Stadt bietet neben dem mir neuen asiatischen Großstadttrubel voller Menschen, tausenden Scootern, Fahrrädern, Straßenständen mit allem was der Magen begehrt und bunten Leuchtreklamen wohin das Auge reicht auch eine ganze Menge Sehenswürdigkeiten, traditionelle Tempel, prächtigen Gedenkhallen meist chinesischen Führern gewidmet, schöne subtropische Parks und Nachtmärkte mit den vereinten Köstlichkeit der umliegenden asiatischen Ländern und delikat süßen Früchten. Das alles überfordert mich ein bisschen, nicht zu vergessen der chaotische Rechtsverkehr in dem der Stärkere Vorfahrt hat und ein Schulterblick völlig überbewertet wird!
Scooterfahren hier in der Großstadt scheint mir eine Art Nationalsport zu sein, wer hupt am Lautesten, wer schafft es sich bei einer Ampel am weitesten vorzudrängeln um die Rechte der Autofahrer mit denen der Fußgängern zu kombinieren, wer schafft es den Linienbus zu überholen ohne dabei auf den Gehweg zu fahren (das wäre ja cheating 😉 ) oder wer ist als Schnellstes durch eine Menschenmenge hindurchgeschlängelt ohne dabei jemanden umzufahren – nur um ein paar wenige Beispiele des täglichen Straßenlebens hier zu nennen.
Dienstag verbrachte ich nacheinander mit einer Chinesin die mich wegen eines Fotos ansprach und mir letztendlich die chinesische Religion in brüchigem Englisch ein bisschen erklärte, mir Räucherstäbchen kauften und mir daran den Ablauf des Wünschens vor den Göttern erklärte, in einem von Taipehs bekanntesten Tempeln, dem Longsan Temple.
Nur kurze Zeit später eröffnete ein junger Koreaner in perfektem Englisch das Gespräch mit mir, letztendlich sind wir zusammen essen gegangen und haben ein paar nette Stunden zusammen verbracht!
Nach drei Tagen in der Stadt hatte ich aber das starke Bedürfnis wieder ein bisschen Natur zu sehen, auf Meer hinausschauen und ein bisschen frische Luft atmen zu können.
Darum habe ich heute ein Ausflug nach Wulai gemacht, einem kleinen Ort in den Bergen nicht weit von Taipei, bekannt für seine heißen Quellen – ich habe mich auf das kalte Wasser der Flüsse und einer kleinen Wanderung durch den Jungle beschränkt.
Morgen geht es dann weiter entlang der Ostküste in den Süden, erste Station ist Yilan! 🙂
Der Rest der Bilder wartet noch darauf sortiert zu werden, ich hoffe dass ich morgen hier noch welche einfügen kann!
Bis bald,
Heiner